Brauchtum

Ursprung und Namen:
Der Krampus (von altdeutsch Krampen = „Kralle“ oder auch aus dem Wiener Raum, wo man noch heute in vielen Dialekten österreichweit etwas Lebloses, Vertrocknetes, Verblühtes oder Verdorrtes als „Krampn“, „Krempn“ oder „Krampas“ bezeichnet) ist im alpenländischen Adventsbrauchtum sowie in Ungarn und Teilen Kroatiens eine Schreckgestalt in Begleitung des Heiligen Nikolaus. Im bayerischen Alpenvorland ist der Krampus eher unter der Bezeichnung „Kramperl“, im steirischen Salzkammergut unter dem Namen „Miglo“ und in Südtirol teilweise als „Tuifl“ geläufig. Der Krampus ähnelt in der Funktion dem Knecht Ruprecht, es bestehen aber Unterschiede zwischen beiden Figuren; zum Beispiel treten Krampusse meist in größeren Gruppen auf. Die Gruppe aus Nikolaus, Krampus und Körbelträger (oder auch Waldmann) wird vor allem im Land Salzburg, im Tiroler Unterland und im österreichischen Salzkammergut als „Pass“ bezeichnet. In einigen wenigen Gebieten in Südtirol wird der Körberlträger durch den Mohr ersetzt. Der Krampusbrauch war ursprünglich in ganz Österreich verbreitet und wurde dann in der Zeit der Inquisition verboten, da es bei Todesstrafe niemandem erlaubt war, sich als teuflische Gestalt zu verkleiden. Jedoch wurde dieser Winterbrauch in manchen schwer zugänglichen Orten weitergeführt.

Ausgehend von den Klosterschulen (Knabenbischofsfest) entwickelte sich seit Mitte des 17. Jahrhunderts der Einkehrbrauch: begleitet von Schreckgestalten, Teufeln und Tiermasken (Habergeiß), prüft und beschenkt der Heilige Nikolaus die Kinder, während die Unartigen vom Krampus bestraft werden. Symbolisch geht es dabei um das ewige Wechsel- und Gegenspiel von Gut und Böse.

Aussehen:
Der Klaubauf (Krampus) war im 19. und 20. Jh. Schreckgestalt mit geschwärztem Gesicht. Man drohte den Kindern, dass er die unartigen Kinder „aufklaubte“ um Sie zu verprügeln.
Vielerorts, wird heute den Kindern mit Sprüchen wie "wenn du nicht brav bist kommt bei dir der Krampus und nicht der Nikolaus" damit gedroht, damit sie sich wieder brav verhalten. So ist das teilweise in Bayern und Tirol heute noch üblich.

Der Krampus wurde immer so dargestellt wie es die Menschen der jeweiligen Zeit sich furchtbarer nicht vorstellen konnten, und sein Aussehen veränderte sich dadurch ständig.
So gab es z.B. Krampus-Masken mit Rüsseln und viele andere Furcht erregende Formen. Er sollte Reisszähne haben und doch wiederum menschliche Züge, um darzustellen das er vom Menschen geschaffen war.
Seine Hörner bekam er erst durch eine spätere Epoche und die Katholische Kirche.

Der Krampus vertreibt die bösen Geister mit verschiedenen Utensilien.
Die Krampusrute ist ein Fruchtbarkeits-Symbol die ursprünglich aus Birkenzweigen hergestellt war und mit einem roten Schnürband gebunden wurde.

Die Birke als Symbol des wieder beginnenden Lebens (Birken tragen schon in den Wintermonaten Knospen) und das rote Band als Symbol des Blutes.
Ein Streif mit der Rute brachte Glück und Fruchtbarkeit für denjenigen der den schmerzhaften Schlag ertragen musste.
Heute tritt der Krampus auch oft mit einem Ross-Schweif statt der Rute auf.
Dieser stammt eigentlich aus dem Perchten-Brauch, ist aber in den letzten Jahren, neben dem Kuhschwanz und der rasselnden Kette, den Schellen oder Glocken, immer öfter auch beim Krampus zu sehen!

Umzüge:
In vielen Dörfern und Städten gibt es auch heute noch Krampusumzüge, bei denen als Krampus Verkleidete unter lautem Lärm durch die Straßen ziehen, um Passanten zu erschrecken. Dabei machen sie auch Gebrauch von ihren langen Ruten. In ländlichen Gebieten sind es oft Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die sich verkleiden, und als Horde auf einem grossen Hänger, der von einem Traktor gezogen wird auf den Dorf- oder Hauptplatz gefahren werden, wo schon eine Menge Schaulustiger wartet. Beim „Kramperltratzn“ (in Teilen Österreichs: "Kramperlstauben") machen die Kinder der Gegend daraus eine Mutprobe, indem sie versuchen, die Krampusse zu reizen („tratzn“), ohne erwischt oder geschlagen zu werden.

Krampustag ist der 5. Dezember, während das Fest des Heiligen Nikolaus auf den 6. Dezember (Nikolotag) fällt; üblicherweise erscheinen aber beide Gestalten gemeinsam am Abend des 5. Dezembers (in bestimmten Regionen Österreich z.B. Mühlviertel erscheinen sie gemeinsam am 6. Dezember)